Förderverein Kirche St. Nikolaus Nedlitz

Der Förderverein und die Nedlitzer Chronisten organisierten gemeinsam mit der Heimatstube am 6.5.2023 eine Busfahrt nach Königslutter. 33 Nedlitzer und Gäste waren dabei. Detlef Mittelstädt berichtet wie folgt. Sein Bericht erscheint auch in der Burger Volksstimme vom 23.5.2023. Ein Klick auf den Link zeigt den Artikel der Volksstimme. Ein Klick auf das Bild vergrößert die Ansicht.. 

 

Koenigslutter vor dem Dom„Nedlitzer besuchen Kaiser Lothar III.“

Die Region zwischen Weser, Elbe/Saale, Harz und dem Thüringer Becken, im Wesentlichen das historische Herzogtum Sachsen, ist reich an Geschichte, Geschichten und Herausragenden Persönlichkeiten. Vor allem im Mittelalter wurde hier große Politik gemacht und europäische Geschichte geschrieben.

Gleich vier dieser vielen bedeutenden Regenten sind in diesem Gebiet geboren und haben hier auch den Ort ihrer Beerdigung. In zeitlicher Reihenfolge sind es Heinrich der I., Herzog von Sachsen, seit 919 König des Ostfrankenreiches und Begründer der Herrscherdynastie der Ottonen. Geboren in Memleben und beerdigt in der Stiftskirche in Quedlinburg. Sein Sohn Otto der Erste, auch Herzog von Sachsen, ostfränkischer König und ab 962 römischer Kaiser, hat seine Ruhestätte im Dom zu Magdeburg. Lothar von Supplinburg, Herzog von Sachsen, römisch-(deutscher) König und als Lothar III. römisch-(deutscher) Kaiser, hat seine Begräbnisstätte in Königslutter. Er hat sein Grab in dem von ihm selbst gestifteten Dom . Als Letzter sei noch der Welf Otto von Braunschweig, als Kaiser Otto IV. in Braunschweig begraben, erwähnt.

Aber eben diesen Kaiser Lothar III. galt es für 33 Nedlitzer und Gäste aus anderen Orten in seiner Grabstätte, in einem herausragenden romanischen Kirchenbau, zu besuchen.

Schon bei der Hinfahrt nach Königslutter, einer auf Anregung der Nedlitzer Chronisten, einer Arbeitsgruppe des Heimatvereins „Nedlitzer Heimatstube“, glänzend organisierten Busreise, besonderer Dank gilt hier der Familie Weber, wurden erste Wissenslücken gestopft.

Im Kaiserdom angekommen wurden uns bei einer sehr fundierten und auch launigen Führung die architektonischen Details des sehr geschichtsnah restaurierten romanischen Kirchenbaus und die wichtigen Stationen des Lebens Lothar III. nahegebracht. Und auch Geschichten, wie die des Verhältnisses  zwischen ihm und seinem Enkel Heinrich dem Löwen, oder die Legende vom Jagdfries an der Außenseite der Ostapsis des Doms. Möglicherweise wird hier die mittelalterliche Mär von der Rache der friedliebenden und furchtsamen Hasen an ihren Peinigern, den Jägern und ihren Hunden, dargestellt. Man weiß es nicht.

Nach so viel  geistiger  Kost war eine Auffüllung der körperlichen Ressourcen dringend erforderlich und wurde im Gasthof „Zum Landsknecht“ erfolgreich absolviert.

Eine weitere höchst empfehlenswerte Attraktion Königslutters ist das Museum Mechanischer Musikinstrumente. Eine Ausstellung von überwiegend funktionsfähigen  Geräten die mit unterschiedlichen  Antriebstechniken Musik aufführen. Von der Drehorgel bis zum elektrischen Orchestrion. Eine überragende Darstellung deutscher Ingenieurskunst von Mitte des 19. Jhdt. Bis in die ersten Jahrzehnte des 20.Jhdt.  Ebenso sehenswert wie Dom und Kaisergrab.

Den Abschluss des Ausfluges bildete eine „Führung“ durch die kulinarischen Genüsse des Dom – Café bei leckerem Gebäck und gutem Kaffee.

Alles in Allem ein sehr gelungener Tag mit viel Neuem und guter Laune.

Detlef Mittelstaedt

Foto: Claus Bierhals